
15 Feb Zukunft. Tag 27 von 90
Tag 27 von 90. Wir nähern uns schon dem ersten Drittel, Wahnsinn!
Heute war ein sehr ruhiger Samstag. Ich habe mal in Ruhe ausgeschlafen, am Vormittag ein wenig gearbeitet und später mal mein Auto geputzt. Der Parkplatz, der direkt vor meiner Wohnung in Graz ist, ist natürlich super praktisch, aber der ist unter einem Baum und somit war mein Auto voller Vogelkacke. Mein Bruder hat mir letztens beigebracht, wie ich in die Waschanlage fahre (ich bin wirklich eine dieser typischen Frauen, die abgesehen vom Fahren, nichts mit Autos anfangen kann), doch leider ging nicht alles weg. Also hieß es heute: Schrubben. Ja, das erdet. Sollte ich mal überheblich werden, dann sagt mir einfach, dass ich wieder Vogelkacke vom Auto putzen soll.
Anschließend fuhr ich in die Waschanlage (ganz alleine, meine Mama war so stolz) und der Nachmittag war auch eher ruhig. Morgen wird wohl auch noch ein ruhiger Tag werden, bevor es wieder nach Graz geht. Da die nächste Zeit wieder intensiv wird, passt das ganz gut.
Heute habe ich mir ein paar Gedanken über die Zukunft gemacht. Unternehmerisch habe ich einige Gedanken, Uni technisch habe ich ja schon erzählt was ich möchte und privat drehte sich auch mein Kopf. Es ist wirklich so viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich eigentlich anfangen soll. Je nachdem, ob ich an einer Uni angenommen werde oder nicht, kann das Leben wirklich in verschiedene Richtungen gehen. Einerseits weiß ich, dass ich jung bin, vor allem im Berufsleben, doch andererseits fühle ich mich „alt“, wenn ich daran denke so ein langes Studium zu beginnen, vor allem mit dem Hintergedanken, dass ich eine Frau mit biologischer Uhr bin. Ich möchte trotzdem den Weg gehen, da man alle Herausforderungen irgendwie lösen kann und ich mich selbst als leidenschaftliche Medizinerin sehen kann. Bis jetzt habe ich karrieretechnisch noch nie gespürt, dass es irgendwie ein Nachteil ist, eine Frau zu sein. Klar, man wird manchmal unterschätzt, aber das sehe ich zum Teil auch als Vorteil. Bei Verhandlungen habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Jetzt spüre ich doch, dass mich das „Frau sein“ zum Nachdenken bringt. Was ich heute sagen will, weiß ich selbst nicht so richtig, ich teile nur meine Gedanken. Dies soll auch kein negativer Beitrag werden, denn wie gesagt, ich will diesen Weg trotzdem gehen. Vermutlich will ich auch sagen, dass ich manchmal die Dinge einfach schlagartig ändern können. Im Sommer hätte ich nicht daran gedacht diesen Weg zu gehen, obwohl ich mir Masters im Bereich Neurowissenschaften angeschaut habe (war als gar nicht so weit weg von dem, was ich jetzt vorhabe), dann die Trennung Ende Sommer, ein verwirrender Herbst, eine schöne Yogalehrer Ausbildung, Dating Fehler, krank sein im Winter und plötzlich bin ich hier. Das ist einerseits total cool und andererseits auch ein wenig furchteinflößend. Wie wird das Leben in einem Jahr aussehen? Ich habe absolut keine Ahnung! Wenn ich das schaffe, was ich mir vornehme, dann ziemlich anders. Oh Mann.. Nein, heute habe ich das Gefühl, ich habe wirklich keinen roten Faden, sondern lass einfach alles raus. Es fühlt sich spannend an, es fühlt sich richtig an. Trotzdem bin ich auch nur ein Mensch mit vielen Gedanken und Fragen im Kopf. Hier gilt es Vertrauen in sich selbst zu finden. Was auch immer kommt, es wird schon irgendwie klappen!