Wie erstelle ich meinen eigenen Blog – Technische Details

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Heute schreibt hier mal jemand anderer: Premiere 🙂 Einige Besucher haben vielleicht schon den Hinweis in der Fußzeile bemerkt – ich halte mich eigentlich im Hintergrund von Websites auf. Die vielen Reaktionen auf Blogthemen von Klara’s LeserInnen haben aber dazu geführt, dass sie mich um einen Gastbeitrag gebeten hat. Wie erstelle ich meinen eigenen Blog, heute eher durch die technische Brille betrachtet. Ich kann euch verraten, so schwer ist es nicht, vor allem wenn ihr die folgenden Zeilen aufmerksam lest.

 

Vorüberlegungen

Derzeit wird die überwiegende Mehrheit der Blogs mit dem kostenlosen CMS (Content Management System) von WordPress erstellt.

Ein CMS-System trennt dabei im Wesentlichen den Inhalt (Texte, Bilder) einer Website vom Layout (Schriftarten, Hintergrund, Farben) und ermöglicht dadurch eine flexible Gestaltung deines Blogs. Dazu eröffnet es die Möglichkeit das Design später einmal zu verändern, ohne alle (Bei Klara etwa rund 1000) Artikel und Seiten einzeln angreifen zu müssen.

WordPress wurde speziell für die Erstellung von Blogs und das Schreiben von Beiträgen entwickelt und kann sehr einfach bedient werden. Dazu bietet es eine riesige Auswahl an zumeist kostenlosen Erweiterungen (Plugins) und Designs (Themes) an, mit denen du deinen zukünftigen Blog auf deine Bedürfnisse anpassen kannst. Andere, ebenfalls kostenlose Systeme (etwa Joomla, Drupal oder Typo3) machen erst ab sehr vielen geplanten Sprachen (mindestens 4) oder vielen Nutzern wirklich Sinn.

WordPress bietet derzeit zwei mögliche Varianten an: Zum einen kann man seinen Blog direkt vom Hersteller hosten lassen. Das bringt keine laufenden Kosten und werbefreiheit, hat aber Einschränkungen. So gibt es nur eine kleine Auswahl an Layouts und Plugins können keine Installiert werden. Somit ist es mit der Individualität nicht so weit her. Um jedoch einfach und schnell mit dem Schreiben zu beginnen und einmal ein paar Beiträge zu erstellen, ist das Angebot von WordPress ausreichend. (Hier kann man sich anmelden).

Man erhält dazu eine Adresse (Domain), die mit .wordpress.com aufhört, also etwa http://meinneuerblog.worpdress.com. Eine richtige .com/.at/.de Domain bekommt man dort zwar gegen Aufpreis von 15 Euro / Jahr, daran erkennt man jedoch schon, dass die Individualisierung beim WordPress-Hosting dort aufhört, wo ein selbst gehosteter Blog erst anfängt.

 

Gut, Markus, du hast mich überzeugt – was brauch ich jetzt alles für einen selbstgehosteten Blog?

 

Voraussetzung für die Installation des Systems sind zwei Dinge: eine MySQL-Datenbank und genug Webspeicherplatz, der dazu noch PHP unterstützt. Ich habe dabei gute Erfahrungen mit World4You gemacht. Genau, die die auf Kronehit Werbung machen. Hier gibt es Pakete, die die Voraussetzungen erfüllen um rund 40 Euro pro Jahr. Dazu kommen noch Kosten für die Domain („www.meinblog.com), die bei 15 Euro für eine .at/.de oder 30 Euro/Jahr für eine .com liegen. Und wenn wir schon beim Geldausgeben sind: legt euch noch 30-50 Euro für ein bezahltes Theme auf die Seite; hier zahlt es sich aus, Geld zu investieren. Denn bezahlte Themes bieten weit mehr Einstellungsmöglichkeiten und die Chance sich von der Vielzahl der Blogs abzuheben.

 

Ich will endlich starten, zeig mir wie das geht!

 

Ihr registriert euch bei einem Webhoster eurer Wahl und wählt ein Paket, welches die genannten Voraussetzungen erfüllt. (Bei World4You ist das derzeit der Domainserver 2016 , bei Strato das Packet WP-Starter und bei domainfactory.com das ManagedHosting Basic. Gibt aber sehr viele andere Anbieter. Mit allen drei habe ich bisher schon gearbeitet, im laufenden Betrieb merkt man keinen Unterschied. Lass dich allerdings nicht von Angeboten irritieren, die das ganze noch billiger anbieten. Unter 3-4 Euro/Monat gibt es auf Dauer meines Wissens keine Angebote für seriöses WordPress Hosting, auch wenn auf den Marketing-Optimierten Landing Pages manchmal dieser Eindruck entsteht. (lass mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.)

Nach dem Ausfüllen des Registrierungsformulares und der Überweisung des Packetpreises für das nächste Jahr im Voraus bekommt ihr die Zugangsdaten zu eurem zukünftigen Blog zugesendet. Diese wiederauffindbar abspeichern und nur einem Webdesigner eures Vertrauens weitergeben 😉

Diese Dinge müsst ihr neben euren Zahlungsdaten (Kreditkarte/Paypal oder auf Rechnung) angeben, wenn ihr euch registriert.

Diese Dinge müsst ihr neben euren Zahlungsdaten (Kreditkarte/Paypal oder auf Rechnung) angeben, wenn ihr euch registriert.

 

World4You und Strato bieten nun nach dem Einloggen im Administration-Interface ein Easy Install an, damit ist WordPress (und noch einige Systeme mehr, siehe Einleitung) mit zwei Mausklicks installiert.

 

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Easy-Install Oberfläche- hier kann mit wenigen Mausklicks WordPress installiert werden. Selbst die Datenbank wird automatisch mit erstellt und verbunden. Lässt man das Zielverzeichnis leer, wird das System auf der Startseite installiert.

Ihr bekommt nun eure WordPress Zugangsdaten per Email und könnt euch in der Administrationsoberfläche (Backend, immer unter meinblog.de/wp-admin zu erreichen) damit einloggen.

Bietet ein Hoster diese Option nicht an, so müsst ihr euch die aktuelle WordPress-Version hier herunterladen, entpacken und mit einem FTP Programm wie Filezilla (FTP Zugangsdaten im Email eures Hosters) auf euren Webspace laden. Danach könnt ihr unter http://meinedomain.at/ gehen und das System manuell installieren, indem ihr die Zugangsdaten zur zuvor eingerichteten MYSQL-Datenbank sowie eure Domain und Sprache angebt.

 

 

 

Die erste große Etappe ist nun geschafft – ihr habt euren eigenen Blog installiert – gut gemacht! Nun kommen die Anpassungen.

 

Standardmäßig wird WordPress mit dem Theme “TwentySixteen” installiert. Dieses ist nur bedingt für euren Blog geeignet. Deshalb machen wir uns nun auf die Suche nach einem passenden Layout. Nachdem wir noch ein paar Euro in der Kriegskasse haben, suchen wir uns passende Templates auf einem Portal wie Themeforest – hier gibt es eine riesige Auswahl an Templates für euren Blog. Achtet bei der Auswahl jedoch mehr auf das Grund-Layout (Headerbild, Menü, Einzelne Text- und Bildblöcke) und die Einstelloptionen als auf die Farben oder Hintergrundbilder. (Die sind schnell getauscht, die Struktur ändern ist sehr viel Aufwand). Wichtige Features derzeit sind meiner Meinung nach Custom CSS (damit kann man einfache CSS Anpassungen vornehmen) und ein Page-Builder, mit dem Ihr Eure Artikel in Sektionen (schaut super aus, siehe etwa beim Bikeboard.at ) unterteilen könnt.

Nach dem Kauf bekommt ihr das Template als ZIP-Datei zum Download. Im WordPress-Backend könnt ihr es nun unter “Design”-“Themes”-”Theme installieren” hochladen und anschließend aktivieren. Unter “Theme Options” kann es dann meist angepasst werden. Hier ist ein wenig Geduld und Verspieltheit gefragt, um mit den vielfältigen Optionen, die sich hier bieten, vertraut zu werden.

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Über diese Seite werden neue Themes (als Zip datei) hochgeladen und anschließend aktiviert.

Wer gerne noch individuellere Anpassungen vornehmen und in die Tiefen des Webdesigns eintauchen will, kann auch die Design-Dateien von gratis Themes (Sind im Format .css gespeichert) verändern und somit anpassen. Dazu ist jedoch schon ein bisschen Erfahrung und Mut (Trial und leider manchmal Error) erforderlich.

 

Eure Social Media Accounts am Blog anzeigen und anderer schöner Schnickschnack: Widgets

 

Widgets sind kleine Blöcke, die in der Seitenleiste oder am Ende eures Blogs angezeigt werden können. Sehr beliebt ist hier die Einbindung eines Instagram-Feeds (ich verwende das von WP-Zoom) oder der eigenen Facebook-Seite. Aber auch ein Kalender, eine Social Wall oder die Anzeige einer Liste der letzten Beiträge ist in so einem Widget möglch. Hier halte ich es gerne eher clean – weniger ist mehr. Schließlich sollen hier nicht alle möglichen Infos, sondern nur für Besucher relevante angezeigt werden.

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Diese Widgets sind derzeit auf Klara’s Seitenleiste installiert

Euren Blog erweitern – Plugins

Wie im Appstore von Apple gibt es mittlerweile gefühlt eine Million Plugins für WordPress (wer nachzählt: 43.675 sind es genau) von Online-Shop Erweiterungen, über Kalender, Mehrsprachigkeit hin zu Sicherheits- und Backup-Plugins. Zum Start braucht man eigentlich nur ein gutes Sicherheits-Plugin, denn WordPress ist aufgrund seiner großen Verbreitung immer wieder Ziel von Angriffen. Mit so einem Plugin kann man allein durch die Installation jedoch schon sehr viele Angriffe abwehren. Die beiden meiner Meinung nach besten sind Wordfence und Ithemes Security. Bitte wie beim Virenscanner: nicht beide gleichzeitig installieren, sonst bremsen sie sich gegenseitig aus. Wordfence läuft meiner Erfahrung nach am unkompliziertesten und sichert nach der Installation automatisch euer System. Somit seit ihr vor Spam-Kommentaren und feindlichen Robots erstmal geschützt.

 

Bekannt werden und Besucher anziehen

Darüber kann euch Klara sicher mehr erzählen – ich für meinen Teil sag euch, was ihr als Basis dafür so braucht. Zum einen sehr viel Zeit zum Schreiben – die bekannten Mädels verbringen täglich einige Stunden mit der Pflege Ihres Blogs. Ein Teil dafür wird aber auch für die technische Verbesserung aufgewendet. Im Idealfall greifen aber beide Bereiche in einander und ergänzen sich. Zum einen müsst ihr mal eure Ausgangsposition wissen, um etwas zu verbessern. Hier sind bekannte Statistik und Website-Besucher-Analysetools gefragt. Ein einfaches Tool ist das Plugin WP-Statistics, es zeigt euch an, wieviele Besucher da waren, und wo die zum Beispiel herkommen.

Besuchsstatisik - ganz schön viel los ;)

Besuchsstatisik- abgeschnitten – ganz schön viel los 😉

Wer tiefergehend Analysieren will kommt mit Google-Analytics schon recht weit – hier müsst ihr euch ein Konto anlegen und ein Codeschnipsel in den Head-Bereich eures Templates kopieren. Hier zahlt sich wieder ein Premium-Template aus, welches diese Option als Feld im Administrationsbereich anbietet.

So sieht der Tracking-Code für Google Analytics aus.

So sieht der Tracking-Code für Google Analytics aus.

 

Danach könnt Ihr bei Google Analytics auswerten, woher eure Besucher kommen, nach was sie Suchen oder wie ihre Reise über die Seiten eures Blogs aussieht. Die meiner Meinung nach wichtigste Maßeinheit für den Erfolg eines Blogs ist jedoch nicht die Besucherzahl (natürlich sind die auch wichtig), sondern die Seitenverweildauer. Wenn ihr es schafft, gute Beiträge zu schreiben und die Leser zum Bleiben zu animieren, steigt diese mit der Zeit.

Die Seitenverweildauer ist meiner Meinung nach einer der entscheidenden Qualitätsfaktoren für einen Blog

Die Seitenverweildauer ist meiner Meinung nach einer der entscheidenden Qualitätsfaktoren für einen Blog

Um viele Besucher auf eure Seite zu bekommen, ist es auch wichtig, euren Blog für Leute die nach euch suchen (und damit auch für Google), auffindbar zu machen. Die erste Maßnahme dazu ist einfach: Stellt die URL-Struktur in WordPress von Einfach auf Beitragsnamen um. So kann jeder Besucher schon anhand der Adresse erkennen, worum es in dem Text geht.

URL-Struktur umstellen

Unter Einstellungen – Permalinks könnt ihr die URL Struktur umstellen. Achtung bei bestehenden Blogs: Dadurch verliert ihr bestehende Verlinkungen auf eure Beiträge

 

Weiters sehr gut für die Suchmaschinenoptimierung geeignet ist das SEO Plugin von YOAST . Es hilft euch nach der Definition eines Themas, etwa “Fitnessblog” euren Beitrag gezielt für die Auffindbarkeit zu Optimieren, indem es nach dem Ampelsystem bewertet, was noch zu tun ist. Somit kommen mehr Besucher, die nach diesem Thema suchen, auf eure Seite.

Ein Beitrag wird auf das Thema "Fitnessblog" optimiert. Das Plugin zeigt euch im Ampelsystem gute und verbesserungswürdige Teile des Beitrags an.

Ein Beitrag wird auf das Thema „Fitnessblog“ optimiert. Das Plugin zeigt euch im Ampelsystem gute und verbesserungswürdige Teile des Beitrags an.

Natürlich könnte man sich mit jedem der oben genannten Bereiche noch viel eingehender beschäftigen und dabei in jedem einzelnen Bereich wieder viele Dinge dazu lernen. Vor allem die Verbesserung des Blogs hört nie auf und auch die technische Entwicklung geht weiter. Ich hoffe der Beitrag macht euch Mut und hilft dabei, auch damit anzufangen. Für Fragen stehe ich gerne in den Kommentaren zur Verfügung;

 

Einstweilen: happy blogging 😉

Mehr Tipps gibt’s hier: 

Bloggen für Anfänger - 8 Blogtipps für Bloganfänger

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