
19 Jan Meine 90 Tage Challenge #Cor90

Im Februar wird mein Blog 7 Jahre alt. Holy sh*t!!
Vor 7 Jahren hatte ich keinen blassen Schimmer, was ich da tue, wie sich das entwickeln wird oder dass man mit sowas überhaupt Geld verdienen kann. Alles begann recht spontan und ohne großen Hintergedanken. In der Schule habe ich schon immer gerne geschrieben, aber trotzdem hat man meistens in dem Alter keine Ahnung, was man kann, was man will oder was man überhaupt mit seinem Leben machen soll.
Doch das Gespür war da. Kennt ihr die, die sagen sie haben nichts gelernt und bekommen trotzdem die besten Noten? Ach Gott.. die gingen mir auf die Nerven. Mein Schreibgefühl hat mich nämlich nie enttäuscht. Wenn ich wusste – „Ok, das könnte geil sein“ – hab ich auch eine gute Note bekommen. Wenn ich spürte – „Was hast du denn da bitte geschrieben?“ – Tja, dann konnte es auch negativ sein. Und trotzdem war ich dieser Streber, der sich freute, wenn der Lehrer sagte: „Beim nächsten Aufsatz mindestens 800 Wörter.“ – „Was, nur 800 Wörter? Cool!“. Dafür kann ich bis heute nur eine Formel in Physik. Irgendwas mit Kraft ist M mal A.
Zurück zu 2013, wo mein kleiner Blog das Licht der Welt erblickte. Ich tippte einfach drauf los. Erzählte von meinem Tag und hatte drei motivierte Leser. Danke an dieser Stelle an Mama, Papa und Oma. 🙂
Ich war eine tippende Maschine und es gab Phasen, da erschienen zwei Posts pro Tag. 1500 Blogposts später sind wir nun hier angelangt. Das Ganze wurde irgendwann mein Beruf, ich bin seit bald 5 Jahren selbstständig und zwischendrin war mir mal alles zu viel, aber die Story kennt ihr ja schon, darauf möchte ich heute gar nicht weiter eingehen.
Seit 2017 kam dann mein zweites Baby dazu, der Podcast. 2018 tippste ich dann an einem Buch, welches ich dann letztes Jahr, 2019, in den Händen halten durfte. 2018 entstanden auch mein Onlinekurs, Seminare & Events und 2019 musste ich erstmal Google Maps auspacken, um nach drei Jahren Pause wieder den Weg zur Uni zurückzufinden. In den letzten Jahren durfte ich irrsinnig viel erleben und ausprobieren und auf der einen Seite denke ich mir: „Oh Gott, bist du immer noch nicht mit deinem Studium fertig?“ und auf der anderen Seite bin ich sehr dankbar für all die Erfahrungen, Ideen und Dinge, die ich umgesetzt habe, denn dadurch habe ich herausgefunden, was mir überhaupt Spaß macht und was mich einfach nur ankotzt.
2019 war aber trotzdem nicht ganz einfach. Am Ende des Sommers haben sich Axel und ich getrennt und nach zweimal heulen dachte ich, ich habe alles verarbeitet und mir geht’s wieder gut (falsch gedacht, aber dazu kommen wir noch). Ich startete voller Elan ins Wintersemester, was mich wiederum sehr verwirrte, denn es machte mir…
…Spaß! Juhey!
2017 war ich kurz davor mein Studium abzubrechen und jetzt bin ich froh, dass ich den ÖH Beitrag brav eingezahlt habe und eine universitäre Ausbildung erhalte. Dass es mir Spaß macht, hat mich so verwirrt, dass ich seit Wochen die Unis in Nordeuropa durchsucht habe und ständig überlege, wo ich denn meinen Master machen möchte. Auch die Yogalehrer Ausbildung hat mich viel mehr geflasht, als gedacht. Yoga habe ich schon immer gerne gemacht und durch meine langjährige Sport- und Trainererfahrung waren mir auch die Übungen schon recht bekannt, aber die ganze Philosophie dahinter, das Gefühl bei „Inside Flow“ zur Musik zu tanzen/fließen, hat mich an meine Kindheit als Tänzerin zurück erinnert, was jetzt wiederum sehr zu meinem Glücklichsein beiträgt.
Zu Weihnachten wurde ich dann krank und im ersten Moment dachte ich mir nur: „Hä? Ich war so fit im Herbst, was ist da passiert?“ – Meine Nase war knallrot, die Lymphen waren extrem angeschwollen. Herpes Virus, mitten auf der Nase. Ich sah aus wie Rudolf, passte zumindest zu Weihnachten.

Der Körper ist aber oft schlauer als wir, vor allem, wenn wir etwas unterdrücken.
Ich hatte meine Gefühle unterdrückt. Wenn ich jetzt zurück denke, habe ich Teile von mir sogar ziemlich betäubt. Ein Buch zu schreiben und zu publizieren, kostet eine Menge Energie. Ein kleines Start Up zu betreiben, kostet sehr viel Energie. Mittlerweile bin ich aber ganz gut darin meine Müdigkeit zu erkennen und zu pausieren und meinen (beruflichen) Stress in Grenzen zu halten.
Doch auch eine Trennung kostet Energie. Das habe ich wiederum nicht erkannt und sehr gut ignoriert. Bravo, Klara.

Der Blogpost wird jetzt schon ziemlich lang und ich komme bald zum Punkt, versprochen. Aber cool, wenn du noch liest! High Five! 🙂
Seit Sommer war ich ein wenig verloren. Anfang des Jahres durfte ich mit klugen Mentoren im Bereich Unternehmertum sprechen, was mich sehr zum Nachdenken anregte. Dann wurde ich 25 und dachte mir nur, „Jetzt geht’s ja schon auf die 30 zu. Sollte mir mal Gedanken über die Zukunft, Geld sparen usw. machen.“, dann die Trennung, Uni.. Hilfe.. ein neuer Lebensabschnitt? Ein neuer Lebensweg? Eine neue Stadt?
An Weihnachten brach dann der Herpes Virus aus und ich war irrsinnig schlapp und müde. Was mir dann mal die Zeit zum Reflektieren gab.
Letzte Woche wurde ich in die Knie gezwungen. Ich bekam von einer Person einen gefühlten Messerstich in den Rücken.
Und all diese Dinge sind jetzt schlussendlich ausschlaggebend dafür, dass ich jetzt hier sitze und diese Zeilen Tippe. Ich fühlte mich verloren. Ich fühlte mich wie 60% Klara, aber nicht wie dieses Powerhouse, das ich sein kann. Wie immer, wenn ich auf der Suche nach Antworten bin, schau ich mal, was der heilige Dr. Google sagt. Der spuckte mir eine „Quarterlife Crisis“ raus. Ist wie eine Midlifecrisis, nur halt ohne vollem Bankkonto. Das wird also gerade nichts mit einer Reise nach Bali, um mich selbst zu finden. Dann mach ich das halt hier. Mit meinem Blog. Mit euch. Wie alles begann. Vor 7 Jahren. Juhu! (Ich komme wirklich langsam zum Punkt).
Ich brauche keine Reise. Ich brauche keine große Lebensveränderung. Es sind die kleinen Dinge.. Wenn ich an Phasen in meinem Leben denke, wo ich gut drauf war, fokussiert, motiviert, kreativ.. Was habe ich da gemacht? Auf alle Fälle etwas anderes, als jetzt. Ich stehe zurzeit nicht mit einer treibenden Kraft um 5:30 auf, sondern sobald der Wecker klingelt, schaue ich mal bei Instagram rein und scrolle hirnlos durch den Feed (was wiederum dafür sorgen kann, dass ich mich negativ vergleiche. Das ist einfach ein trauriger Start in den Tag).
Die nächsten 90 Tage werde ich hier jeden Tag bloggen! Die nächsten 90 Tage fokussiere ich mich auf mich und auf das, was ich gern tue und in den letzten Jahren total außer Acht gelassen habe: Das kreative und persönliche Schreiben. Die meisten Blogpost, die hier am Blog zu finden sind, werden von meiner Assistentin Ilka transkribiert, nachdem ich den Podcast eingesprochen habe. Nachdem mein Buch publiziert hatte, überkam mich eine kleine Panik mit „Will das überhaupt wer lesen“ und auch bei meiner Bachelorarbeit zweifelte ich jeden Satz an. Klar, wissenschaftliches Schreiben ist ein anders, als kreatives Schreiben, aber ganz so verloren bin ich normalerweise auch nicht. Wo ist bitte mein Gespür hin?
Die nächsten 90 Tage möchte ich Dinge für mich tun, die mir helfen Klarheit zu finden, mich fokussieren und stärken. Zurzeit bin ich kein Powerhouse, sondern ein Waschlappen, denn man ausgequetscht hat. Gut, das klingt jetzt sehr dramatisch. Mir geht es gut, keine Sorge, dass ist bei weitem keine Erschöpfungskrise wie 2017. Ich möchte mich selbst einfach mal wieder pushen. Mutig sein. Dem Herzen folgen. Deshalb habe ich das Projekt „Cor90“ getauft.
Was bedeutet „Cor90“?
Das Wort „cor“ kommt vom lateinischen und bedeutet „Herz“.
Das englische Wort „courage“, was für „Mut“ steht, kommt ebenfalls vom lat. „cor“, also Herz. Und genau das brauche ich jetzt, ein mutiges Herz – 90 Tage lang.
Ein mutiges Herz, um einfach drauf loszutippen, wieder mehr meine Meinung zu äußern (die ich ein wenig unterdrückt habe in der Online Welt), meiner Kreativität freien Lauf lassen und somit meinem mutigen, einst furchtlosem, Herzen zu folgen. Zurück zum Ursprung, zurück zur Leidenschaft.
Im Herbst hatte ich auch super coole und professionelle Hilfe, was mir wiederum half meine verwirrten Gedanken zu ordnen. Dieses Logo entstand und drückt ziemlich gut all diese Dinge aus, die mir was bedeuten:

Das habe ich konkret vor:
- 90 Tage.. ein kurzer Blogpost pro Tag. Wie früher, als es morgendliche Updates gab. Das macht mir viel mehr Spaß, als Instastories zu machen, doch irgendwie wusste ich nicht mehr genau, ob das denn noch „erlaubt“ ist, ob es „professionell“ genug ist, da sich mein Blog eher in ein Magazin gewandelt hat und tja.. irgendwie hat sich da doch ein Perfektionismus eingeschlichen. Ich möchte zurück zu meiner Leidenschaft, deshalb heißt es schließlich „Cor90“ und nicht „
Perfekt90„. In den täglichen Updates werde ich es so machen, wie früher. Den Gedanken freien Lauf lassen, reflektieren und rohe Einblicke in meine Gedanken und Hürden geben, ganz nach meinem Onlinekurs Motto: Echt, statt perfekt.
- 90 Tage.. das Training durchziehen. Der Einstieg nach 3 Wochen kranksein, war zugegebenermaßen echt hart. Vor den letzten Triathlons habe ich gern mal das Schwimmtraining sausen lassen oder mal eine Radeinheit vernachlässigt. Nicht mehr. Trainingstag wird durchgezogen. Ruhetag ist Ruhetag. Let’s gooooo!
- 90 Tage.. gesund Essen. Ich habe im Herbst auch recht gesund gegessen, aber es gab auch mal deutlich mehr Kuchen, Süßigkeiten und Alkohol. Ein Gläschen hier und da ist okay. Ein Kuchen hier und da ist auch okay. Doch wenn man merkt, dass man das Ganze nicht aus Genuss, sondern aus den falschen Emotionen heraus tut, ist was falsch. In einem grandiosen TED Talk zu unserem menschlichen Gehirn hat Dr. Amen diesen faaaantastischen Satz gesagt:
„Das Verhalten ist nicht das Problem. Die Ursache für das Verhalten ist das Problem!“ – Na toll. Das bedeutet knallhart und ehrlich zu sich selbst sein. Den Schmerz zulassen, statt Emotionen durch Essen, Alkohol, Arbeit oder anderen Mechanismen zu betäuben. Du musst es fühlen, wenn du es heilen willst.
- 90 Tage.. guter Schlaf. Handy weg. Früh ins Bett.
So, ich denke das war es dann für den Anfang. Mehr dazu dann in den täglichen Updates. Cool, dass du bis hierher gelesen hast! 🙂
PS: Hier am Blog kann man keine Kommentare mehr hinterlassen. Aber ich werde die Facebook Gruppe wieder zum Leben erwecken und sonst gibt‘s ja wie immer Instagram Direktnachrichten. Bis bald! 🙂

