Mein Training. Tag 4 von 90

Halli Hallo meine Lieben! 🙂

Vor zwei Tagen erzählte ich dir was zu meiner Ernährung, jetzt folgt der gefragte Beitrag zu meinem Training. Grundsätzlich hat sich seit meinem letzten Triathlon und dessen Vorbereitung nicht so viel verändert.

Außer: Meine Einstellung und natürlich mein Leistungslevel.

Heute war ich schon trainieren und mein Energielevel ist trotz Regelschmerzen ziemlich gut. Da ich weiter unten sowieso noch was zum Thema Training erzählen werde, greife ich dazu auch direkt das Thema Menstruation & Sport auf. Grundsätzlich trainiere ich gleich, zumindest wenn es geht. Manchmal habe ich aber höllische Schmerzen im Becken & Unterleib, fühle mich energielos, gereizt und ja.. ihr kennt das ja. Das ist meistens nur an den ersten zwei Tagen, aber manchmal geht dann einfach gaaaar nichts. Da möchte man sich am liebsten im Bett verkriechen.. Ugh..

Dann gebe ich dem Körper auch die Ruhe, mache Yoga oder gehe spazieren. Die Schmerzen kommen viel stärker und öfter, wenn ich an diesen Tagen viel gesessen bin (wenn ich an diesen Tagen beruflich im Auto/Zug unterwegs bin: Horror!) und generell gestresst bin. Ich habe leider noch nicht genau recherchiert, wie genau das Ganze wirklich (wissenschaftlich) zusammenhängt, aber das ist zumindest meine persönliche Erfahrung. Da ich gerade weniger gestresst bin, mich gut bewegt habe und (u.a. durch mein 90 Tage Projekt) gut gelaunt bin, habe ich zurzeit ertragbare Schmerzen und mir geht’s ganz gut.

Hör auf deinen Körper

Wir Frauen sind keine kleinen Männer, auch wenn das früher gerne behauptet wurde. Im Profisport stimmen mittlerweile manche Athletinnen mit ihrem TrainerIn schon das Training nach den Zyklus ab, aber da ich kein Profi bin, ist es bei mir nicht so schlimm, wenn ich mal eine Einheit sausen lasse oder verschiebe. Da aber mein Großteil der Leserschaft weiblich ist, will ich damit nur sagen: Es ist okay und völlig normal, wenn du in dieser Zeit schlapp und energielos bist. Dein Körper arbeitet fleißig an einem sehr wichtigen Prozess. Bewegung hilft, aber es kommt auf die Art der Bewegung an. Tu das, was dir gut tut und achte vor allem auch auf die psychische Gesundheit. 🙂

Zurück zum Tag & Cor90: Am Vormittag ging ich ins Co-Workingspace, um zu lernen und am Nachmittag war ich an der Uni. Am Weg kaufte ich mir noch ein paar Schnellhefter und sah beim Libro schon die ersten Ostersüßigkeiten. Hilfe! Zuckerfrei Challenge – Durchhalten!

Nun zum Thema Training

Um folgendes nochmal aufzugfreifen: Meine Einstellung und mein Leistungslevel haben sich seit dem letzten Triathlon geändert. Was meine ich damit konkret?

Zu 1, meiner Einstellung: Als ich Ende 2017 beschlossen habe, endlich wieder etwas für mich zu tun, mir Freizeit zu gönnen und endlich wieder fit zu werden, war mein Gedanke: „Überlebe den Triathlon. Egal wie. Hauptsache gesund und irgendwie ins Ziel kommen.“ – 2018 starte ich dann bei meiner ersten Halbdistanz in Slowenien und bei den letzten 5 Kilometern weiß ich bis heute nicht, wie ich die überleben konnte. Aber ich kam ins Ziel, dauerte zwar ein bisschen, aber auch eine Schnecke überquert irgendwann die Straße. 🙂

Bei meinem nächsten Triathlon wollte ich (für meine Verhältnisse) dann so gut wie es geht ins Ziel kommen. Leider war es ziemlich kalt und dementsprechend hatte ich das Gefühl, dass ich nicht ganz an meine Grenzen kam, aber trotzdem war es ganz okay und ich musste nicht mehr ganz so sehr ins Ziel „kriechen“, wie beim ersten Mal. Yej!

Meine nächste Halbdistanz findet hier in Graz statt. Wie in einem Podcast schon erzählt, wollte ich ursprünglich keinen Triathlon mehr machen, aber da der Bewerb quasi direkt vor der Haustüre ist, ich Single bin (und somit Zeit übrig habe), dachte ich mir; „Let’s Go!“

Zudem, falls ich umziehe, ist das ein sehr emotionaler Abschluss, da ich vor 10 Jahren nach Graz gezogen bin. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte.

Auf alle Fälle: Jetzt weiß ich, dass ich eine Halbdistanz überleben kann. Mein Leistungslevel ist durch das regelmäßige Training jetzt natürlich höher, als im Herbst 2017, das bedeutet, ich vertrage das Training besser und ich habe Lust mehr aus mir rauszuholen. Einfach mal Gas geben! „Gas geben“ ist natürlich sehr subjektiv. Eine Rennkanone bin ich bei weitem nicht, aber wenn es sich für mich schnell anfühlt, dann bin ich zufrieden haha. 😀

Mein Vorhaben

Ich weiß, dass ich schneller schwimmen kann, aber hab das Schwimmtraining bei den letzten Vorbereitungen oft sausen lassen. Einerseits wegen meiner „Schwimmvergangenheit“ (Story gibt’s in meinem Buch) und zum Teil auch einfach, weil ich sehr lange brauchte, bis ich mich wieder mit dem Wasser zu 100% anfreunden konnte. Dementsprechend musste ich den Preis dafür bezahlen und habe im Wasser sehr gelitten. Aber da bin ich einfach selbst Schuld, doch das Problem lässt sich ja sehr leicht lösen: Wer fleißig ist, wird belohnt, ab ins Wasser! Jetzt es kann nur bergauf gehen! Für diese Vorbereitung werde ich das Schwimmen konsequent durchziehen. Damit steige icht vielleicht nicht sooo viel schneller aus dem Wasser (das macht nur wenige Minuten aus), aber Ziel wäre auch erholter auf das Rad zu steigen, was wiederum bedeutet, dass ich effizienter treten kann. Beim Laufen wäre ein Halbmarathon unter 2 Stunden cool. Wie realistisch das nach dem Schwimmen & Radeln schlussendlich wird, sehe ich bei der Entwicklung der Form im April. 🙂

So, wie sieht also mein Training jetzt aus? Ich trainiere immer noch beim gleichen Trainer, Philipp Reiner von Personal Peak, und erhalte jede Woche einen neuen Wochenplan. Wir telefonieren einmal pro Woche und sehen uns ab jetzt beim Schwimmtraining, wo seine Athleten teilnehmen können.

Mir passt das sehr gut so, denn das Training ist auf mich und meinen Alltag abgestimmt und ich muss nicht darüber nachdenken, was zu machen ist. Das bedeutet, wenn ich mal viel unterwegs bin, dann trainiere ich weniger, aber habe trotzdem qualitativ hochwertige Einheiten. Qualität geht immer vor Quantität! Durch meine jahrelange Erfahrung spüre ich auch ganz gut, wann es zu viel oder zu wenig ist und mittlerweile habe ich einen guten Rhythmus gefunden, mit dem wir mit dem Minimum das Maximum rausholen. Für den Ottonormalverbraucher trainiere ich vermutlich viel, für einen Hobbytriathleten recht wenig. Doch, wenn ich ehrlich bin: Ich will gar nicht mehr trainieren! Erstens, habe ich keine Lust drauf und zweitens würde dann die Qualität darunter leiden, was wiederum bedeutet, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so viel bringt.

Wie sieht jetzt eine typische Woche aus?

Wir sind noch in der Vorbereitungsphase, im April sieht es wiederum anders aus.

  • Montag: Intervalltraining – Das bedeutet: Vollgas! Der Modebegriff lautet „HIIT“, aber in der Trainingslehre sprechen wir vom (stinknormalen) Intervalltraining. Die Intervalle gestalten sich, je nach Phase der Jahresplanung, ein wenig unterschiedlich. Jetzt, wenn der Wettkampf weit weg ist, sind die Intervalle eher kurz (Letzten Montag bin ich folgendes gelaufen: 2x6x200m) und je näher der Wettkampf kommt, desto länger werden sie (z.B. 5x1km). Die Geschwindigkeit ändert sich natürlich auch, eine 200m Strecke läuft man natürlich schneller, als einen Kilometer.
  • Dienstag: Ruhetag – Dieses Semester hatte ich dienstags 3 praktische Kurse, die dienten zur „aktiven“ Regeneration.
  • Mittwoch: GA 1 am Rad (Modebegriff: „Cardiotraining“). Grundlagenausdauertraining bedeutet: Niedrige Herzfrequenz & (meistens) konstantes Tempo.
  • Donnerstag: Laufen, zurzeit auch nur im Grundlagenbereich. Also, laaaangsam & gemütlich laufen.
  • Freitag: Schwimmen (zwischen 2,3km – 3km)
  • Samstag: Krafttraining. Hier wechselt sich das Programm alle paar Wochen zwischen Kraftausdauer, Hypertrophie Training & Maximal Kraft, ab. Ich mag Hypertrophie sehr gerne, aber Maximaltraining gaaaar nicht.
  • Sonntag: Ruhe oder kurzer Nüchternlauf oder Grundlagentraining am Rad
    Nüchtern laufen = ohne Frühstück. Hat nicht, wie populärwissenschaftlich behauptet, den Sinn, zum Abzunehmen, sondern wir möchten den Fettstoffwechsel trainieren. Fettstoffwechsel trainieren ist nicht das gleiche, wie ein Kaloriendefizit bei einer Diät. Den Fettstoffwechsel braucht man bei längeren Triathlons (bzw. Ausdauerbewerben).

Der Aufbau der Woche ist zurzeit nicht zu 100% ideal, aber derzeit geht es wegen der Uni nicht anders. Im März wird es dann vermutlich ein wenig anders sein. Die Einheiten selbst bleiben ähnlich, aber der Aufbau der Woche wird anders.

Ich hoffe das gab dir mal einen guten Überblick und Fragen werden wie immer via Instagram oder in der Facebook Gruppe beantwortet! 🙂