Kein Triathlon Training mehr. Tag 87 von 90

Tag 87 von 90. Kein Triathlon Training mehr. Das ist wohl ein Beitrag, wo ich nicht gedacht hätte, dass ich den im Rahmen von meinem 90-Tage Projekts schreiben würde. Am Anfang war ich nämlich irrsinnig motiviert, schrieb darüber, wie sehr ich mich auf das Training freue und mich auch auf den Halbironman im Mai freue.

Manchmal kommt es dann doch anders als man denkt, oder das Unterbewusstsein bringt was zum Vorschein, was man wiederum schon lange gespürt hat. Letzten Juli startete ich ja in Schweden, doch die letzten Wochen vor dem Wettkampf dachte ich mir nur, „Das wird wohl das letzte Rennen sein, das Training ist jetzt schon sehr intensiv.“ Es ist nicht nur intensiv, es ist auch zeitaufwendig.

Der nächste Triathlon wäre jetzt Ende Mai gewesen. Möglicherweise wird er auf nächstes Jahr verschoben, aber dazu gibt es noch keine News vom Veranstalter. Triathlon war schon immer ein wenig eine Hass-Liebe und hat mir in meiner Jugendzeit viel Schmerzen und auch Freude bereitet. Anschließend war nach meiner stressigen Zeit 2017 mein Ziel einen Halbironman zu schaffen, um wieder meine Gesundheit, mein Training und Disziplin zu priorisieren.

Jetzt fühle ich mich gut. Ich habe viel Spaß am Sport, ich laufe gerne, ich mache Yoga, ich mag die Abwechslung. Doch ich mag aktuell nicht mehr nach Plan trainieren. Ich mag nicht 3 Stunden am Rad sitzen, wenn ich auch effektiv 45 Minuten etwas anderes machen könnte. Außerdem habe ich mich recht müde von dem ganzen Training gefühlt. Nicht übertrainiert, aber doch auch so, dass es mir eigentlich mehr Energie raubt, als Energie zurück gibt. Das ist das Problem im Triathlonsport, du hast halt drei Sportarten und jede willst du halbwegs können, um den Triathlon bewältigen zu können.

Für das erste habe ich jetzt mal beschlossen einfach frei nach Schnauze zu trainieren. Ohne Plan. Ich habe Lust mal wieder mehr Krafttraining zu machen, um mich stark zu fühlen, ich will weiterhin Yoga machen und einfach nach Lust und Laune laufen und radeln. Das Schwimmen fällt ja aktuell sowieso weg (das Radeln auch), aber darauf hätte ich sowieso nicht Lust.

Auch hier ist einiges durch den Beitrag zum Thema „ich muss“ oder „ich will“ hochgekommen (den Beitrag dazu findest du hier).

„Muss ich Triathlon machen, weil das irgendwie zu meiner Idenität gehört? Muss ich, weil ich es halt gerade so gewohnt bin? Muss ich, weil das eine lange Zeit ein großer Teil meines Lebens war?“

oder

„Will ich das überhaupt noch machen? Bereitet es mir noch viel Freude? Gibt es mir viel? Gibt es etwas, was ich aktuell lieber machen möchte?“

Ich muss nicht. Mein Trainer ist super und hat mir immer tolle Einheiten aufgeschrieben und ich habe mich regelmäßig verbessert. Wann der Triathlon schlussendlich stattfinden wird, weiß ich nicht. Ob ich dann starte, weiß ich nicht. Was ich aktuell weiß, ist dass ich für das erste Mal einfach das mache, worauf ich Lust habe und das fühlt sich verdammt gut an.