Juni Life Update / Lernen, wachsen & Entscheidungen treffen

Ich saß am Berggipfel auf 2400m Höhe und blickte dem Sonnenuntergang entgegen. Die starke Abendsonne blendete mich in den Augen, doch der Ausblick war atemberaubend. „Wow“ – kam in einem Atemzug aus meinem Mund heraus. „Und das ist meine Heimat!“

Die Tage zuvor war ich in Graz gewesen, fühlte mich gestresst und unzufrieden und jagte den First World Problems nach. Aber in der Natur angekommen, da war alles vergessen. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug, geht’s höher und höher, bis man am Gipfel ankommt. Durch jeden Tritt in den Boden fällt die Wut und all das, worüber ich mich vorher noch geärgert habe, von mir ab. Und ich Blödkopf wollte der Einladung meiner besten Freundin vorher noch absagen und Zuhause bleiben. Ach, bin ich froh, doch mitgegangen zu sein.

„Bevor es zu dunkel wird, sollten wir wieder nach unten marschieren!“ – Hörte ich noch von irgendwo. „Klara, kommst du?“ – „Ja gleich. Chrissi, kannst du bitte noch ein Foto von mir machen?“ – das Übliche.

Wir machten uns auf den Weg nach unten und als ich nach diesen herrlichen Stunden im Auto saß, fühlte ich mich befreit. „Woah, das war traumhaft!“, dachte ich mir, „Worüber hatte ich mich nochmal geärgert?“ über das Übliche. Juni, was für ein Monat. Ich habe gelernt, probiert, gestresst, beruhigt, entdeckt und Entscheidungen getroffen.

Ausprobiert

Ausprobiert habe ich im Juni sogar ziemlich viel. Ich war zum ersten Mal am Felsen klettern, ich war zum Sonnenuntergang und zum Sonnenaufgang am Berg, hab um 4:30 am Morgen geshootet und ich habe mich mehr an YouTube heran gewagt (doch so ganz klappt’s mit meiner Bearbeitung und mit dem Filmen noch nicht) und ich war an neuen Orten. Ich war wieder im 50m Becken schwimmen, hab neue Rezepte probiert, war mal 5 Stunden am Stück radeln und hab mich an die Laufstrecke vom Großglockner Berglauf gewagt. Ich bin einfach unfassbar neugierig und je mehr ich ausprobiere, desto eher finde ich heraus, was ich tatsächlich will und was mir Spaß macht. 🙂

Gelernt

Gelernt habe ich in diesem Monat, wie ich meine Gedanken sammeln kann. Manchmal jagen Ideenstürme durch meinen Kopf und aus einer Idee entsteht die nächste und wie Popkorn ploppt’s dann durch meinem Kopf. Das ist manchmal ziemlich cool, aber manchmal ist es auch anstrengend und nervig, vor allem, weil man das „Ding“ nicht „ausschalten“ kann. Manchmal ist dann so viel im Kopf, dass schlussendlich aber gar nichts weiter geht oder ich kann abends nicht einschlafen. Mein Ziel für Juli ist definitiv wieder mehr zu meditieren und achtsam zu werden.

Zudem lerne ich zur Ruhe zu kommen. Das gelingt mir durch Yoga,  einfach mal das Handy auszuschalten, oder mit Freunden was zu machen. Früher wollte ich mir keine Pause gönnen, doch der Körper und der Kopf brauchen diese Pause, um stärker zurück zu kommen. Mein „Problem“ ist, dass ich meine Energie gern einsetzte und wie ein Zug losziehe, aber dabei vergesse inne zu halten und mal abzuschalten. Es ist ok Pause zu machen und einfach mal nichts zu tun. 🙂

Entscheidungen treffen

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Das habe ich dadurch gemerkt, dass ich zwar schon an der Uni inskribiert bin, aber nicht wirklich was gemacht habe, weil ich durch’s Bloggen, reisen und Aufträge nicht hinterher gekommen bin. Gemacht habe ich nichts, aber es war immer im Hinterkopf präsent. Durch die Gedanken war ich auch beim Bloggen gebremst. Somit gab ich beim Studium 0 Prozent und beim Arbeit 50%.

Über den Sommer habe ich Zeit für 100%. 100% Blog & Klara und was auch immer das sein mag. Dafür muss ich mich entscheiden. Zudem entscheide ich mich im Herbst, ob ich das Studium schnell fertig mache, oder mal wirklich „offiziell Pause“ mache und es erst später beende.

Ich versuche vor allem auf meine Intuition zu hören, denn die liegt meistens richtig, doch wird oft vom Verstand überholt. Zudem hole ich mir Meinunge ein.. weil ich unsicher bin.

Doch schlussendlich, liegen alle Entscheidungen bei mir, denn ich bin keine 13 Jahre alt mehr. Entscheidungen zu treffen bedeutet auch, Selbstverantwortung zu übernehmen und das Leben anzupacken. Entscheidungen zu treffen macht selbstbewusster, denn man lernt auf sich selbst zu vertrauen, auch wenn man vorher noch unsicher ist. Wir alle haben Angst, doch mutig zu sein bedeutet, diese Ängste zu überwinden und sich trotzdem zu trauen.

Schlussendlich ist das Leben eine Summe der Entscheidungen, die wir treffen, oder eben nicht treffen. Ich kann mein Leben aktiv gestalten und agieren, oder passiv darauf reagieren. Für mich gilt jetzt für den Sommer:

3.. 2.. 1.. Go. Entscheidung treffen. Durchziehen.

Am Weg kann sich immer etwas ändern, doch ich brauche eine Richtung, in die ich steuern will, damit ich auch weiß, wie ich meine kleinen „Zwischenentscheidungen“ treffen möchte. Wenn ich keine Entscheidung treffe, werde ich schneller abgelenkt und segle womöglich in die falsche Richtig. Entscheidung treffen. Für die nächsten Wochen durchziehen.