Gedankenchaos. Tag 9 von 90

Tag 9 von 90.

Gedankenchaos. Heute bin ich motiviert und ausgeschlafen aus dem Bett gehüpft und wollte nach dem Frühstück direkt mit dem Lernen starten. Doch irgendwie hat das am Vormittag nicht so gut geklappt. Ich war bei weitem nicht so konzentriert wie gestern. Meine Gedanken schweiften hin und her und neue Gedanken zum Thema „Was soll ich mit meinem Leben machen“ kamen in den Kopf. Es waren allerdings gute Gedanken. Neue Ideen und neue Perspektiven, die mir in den Sinn gekommen sind. Deshalb musste ich einem Professor gleich eine Email schreiben, um etwas zu fragen, da gewisse Dinge „von oben“ abhängig und zu bestätigen sind.

Nachher fing ich an zu googeln und war recht aufgeregt. So geht es mir nämlich immer. Ich werde super gehyped, aufgeregt und ganz hibbelig und dann ist es immer ein bisschen schwer sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Gleichzeitig war ich auch ein wenig verärgert. Man wählt mit 18/19 ein Studium und hat nicht wirklich Ahnung, was einem eigentlich Spaß macht, womit man sein Geld verdienen möchte, wie ein Arbeitsalltag aussieht oder welche Möglichkeiten es (abgesehen von den Klassikern wie Lehrer, Anwalt, Doktor..) sonst noch so gibt. Ich stehe zwar schon mit festen Beinen im Leben und bin nicht wirklich von meinem Studium abhängig, aber mit meinem jetzigen Wissen und Erfahrungen, hätte ich womöglich mit 19 doch etwas anderes gewählt. Aber wir werden sehen, wo der Weg noch hingeht.

Ein Bild aus 2018. Genauso fühle ich mich gerade. Auf einer aufregenden Fahrt und ich weiß noch nicht, wo ich angekommen werde haha. Bild: @ladyvenom

Da ich nachher noch zur Uni musste (um einen langweiligen Test zu schreiben), schaffte ich es, mich halbwegs wieder zum Lernen zu motivieren. Es war nicht meine beste Lernsession, aber hat gereicht.

Tagträumen und die Gedanken „frei“ lassen

Ich habe ein kleine Technik aus dem Mentalen Training gefunden, die ich einfach „Gedankenschweifen“ nenne. Wenn ich merke, mein Hirn will über dieses Uni-Ding ständig nachdenken, dann sage ich, „Stopp, wir machen das nachher.“ – und am Weg zur Uni (dauert ca. 35 Minuten) nahm ich bewusst nicht mein Handy in die Hand, hörte Musik und sagte: „Okay, los!“ und gab mir selbst die Zeit bewusst über das nachzudenken, was mich konkret beschäftigt. Bei der Uni angekommen, hatte ich dann „fertig gedacht“, schrieb meinen Test und fuhr dann später ins Co-Workingspace, um zu lernen. Ich tippte den halben Blogpost, den du gerade liest, um nochmal bewusster über das Ganze zu reflektieren und dann war mein Hirn wieder „frei“ und aufnahmefähig für den richtigen Lernstoff, der ja nicht ganz so unwichtig ist, da ich diese Woche noch zwei größere Prüfungen habe.

Ja, mein Hirn und ich sind (mittlerweile) Freunde geworden. Ich fühle mich wie ein kleiner Freak, wenn ich das so erzähle, aber das ist eine Methode, die für mich funktioniert, auch bei negativen Gedanken. Es gab eine Zeit, da hasste ich alles, was in meinem Kopf vor sich ging (Selbstzweifel, negative Gedanken.. siehe Buch), aber mittlerweile habe ich gelernt, dass ja auch was ziemlich Kluges in diesem grauen Klumpen ist, deshalb muss ich mir das auch mehr zu Nutze machen. 🙂

Tagträumen ist auch eine super Methode, um Energie zu tanken und die Gedanken einfach mal „frei“ zu lassen. Ja, in der Schule war es nicht erlaubt, aber mittlerweile leben wir in einer ständigen Reizüberflutung, dass genau diese Pause wichtig ist. Damit meine ich auch nicht ins Handy starren, sondern aus dem Fenster. Und wenn man dann in der Straßenbahn so hochblickt, ohne Telefon in der Hand, merkt man erst, wie viele in ihr kleines Gerät starren. Gut, ich bin auch nicht perfekt und mache oft meine Social Media Postings am Weg, aber wenn ich es mir aussuchen kann, schaue ich mir einfach die Gegend an. Das Hirn dankt es mir. Das war’s auch schon wieder für heute. Schön, dass du hier warst! 🙂

Ps: Am Weg nach Hause habe ich mit meiner Mama telefoniert und meine Gedanken geteilt und im Gespräch ist wieder eine neue Idee entstanden, die wiederum in eine andere Richtung geht, als die Idee vom Vormittag. Aaaahhh.. Action creates clarity. Mehr dazu im Februar.