Einfach mal egoistisch sein. Tag 86 von 90

Tag 86 von 90. Schönen Ostermontag an alle, ich hoffe dir geht es gut! 🙂

Heute habe ich sehr unruhig geschlafen. Um 3:00 Uhr bin ich putzmunter aufgewacht und hatte einige Sachen in meinem Kopf. Manche Dinge, die mich geärgert haben und wo ich mich selbst über mich geärgert habe. Sinnloses überdenken einfach. Dann habe ich mal gesagt, „Stopp! Erstmal tief durchatmen.“

Das hat mich wieder runter geholt und anschließend gingen auch die Gedanken in eine neue Richtung. So, dass ich um 5:00 Uhr eine Idee hatte, die ich gerne umsetzen möchte und dazu habe ich heute am Vormittag meinem Uni Professor eine Email geschrieben. Entweder wird er sich jetzt denken, „Hä?“ oder „Lass uns machen!“

In den letzten Jahren habe ich mein Studium einfach nicht ernst genommen. Ich habe es selbst sogar oft genug ins lächerliche gezogen, weil mich manche Sachen einfach so geärgert haben und bei manchen Dingen das Niveau einfach so niedrig war, dass ich mich intellektuell nicht wirklich herausgefordert gefühlt habe. Deshalb war in den letzten Jahren auch mein Hauptfokus ganz wo anders. Er lag hier, bei meinen Kanälen, Podcast, beim Coaching, Inhalte liefern, für andere da sein.. Kurz und knapp: Beim Service, um gute Inhalte zu liefern, um zu helfen und zu unterstützen.

Ein Grund, warum ich gestern so unrund war, ist dass ich mich jetzt so egoistisch fühle. Ich stelle mein Studium in den Vordergrund. Ich stelle mich in den Vordergrund und meine akademische Bildung. Das fühlt sich sehr ungewohnt an. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass ich seit der Quarantäne-Zeit (zu) viel gegeben habe. Viele Live-Sessions, viele zusätzliche Inhalte.. das macht Spaß, keine Frage, aber ich darf nicht auf mich selbst vergessen und was ich langfristig will. Zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich das Lernen priorisieren und nicht mal eine Prüfung einfach schnell nebenbei schreiben. Ich möchte mir nicht mehr alles autodidakt beibringen und Bücher verschlingen (auch, wenn das auch sehr viel Spaß macht), sondern möchte wieder mehr Mentoren in meinem Leben, mich mit Professoren austauschen, mehr beigebracht bekommen.

Vor ein paar Tagen ging es ja um dieses „ich muss“ oder „ich will“ (falls du den Beitrag verpasst hast, wirst du hier fündig). Ich lasse jetzt nach und nach ein paar Dinge nach, die ich nicht mehr machen will. Das ist okay. Manchmal ist man selbst ein wenig verwirrt, weil man es früher vielleicht gern gemacht hat, aber jetzt nicht mehr. Deshalb kann das Loslassen ein wenig schwierig sein und es ist auch okay, wenn da Gefühle hochkommen und man (ich) ein wenig traurig ist. Mein Bauchgefühl war schon immer mein Wegbegleiter und über die letzten Jahre habe ich mich immer wieder gewandelt und neue Interessen gefunden. Das hier ist kein Abschiedsbeitrag (auch, wenn es gerade so klingen mag), denn der Blog & der Podcast bleiben weiterhin bestehen. Natürlich auch meine Sozialen Medien. Ich weiß nur noch nicht genau, wie sich was ändern wird (mehr Gedanken dazu gab es hier). Doch wie immer gilt: Das Handeln erschafft Klarheit. Action creates clarity.

Vielleicht merkt man im Außen auch gar keine Veränderung und ein kleiner Mindset Shift ist hauptsächlich nur für mich selbst wichtig, um gewisse Dinge lockerer zu sehen. Wir werden sehen, wie sich der Prozess weiterhin entwickeln wird. Auch ich habe noch nicht alle Antworten. 🙂